Schacholympiade: China gewinnt im offenen, Russland im Frauenwettbewerb
Vom 1. bis zum 14. August 2014 fand die 41. Schacholympiade, angeblich die viertgrößte Sportveranstaltung der Welt, im deutlich nördlich des Polarkreises liegenden norwegischen Tromsö statt.
Nach 11 Runden im Schweizer System setzte sich China, übrigens ohne seine Nummer 2 angetreten, im offenen Wettbewerb etwas überraschend, aber mit nur einer einzelnen Niederlage in 44 Partien und nur drei abgegebenen Mannschaftsunentschieden hochverdient durch und sicherte sich damit seine erste Goldmedaille (im offenen Wettbewerb) in der Geschichte.
Nach einer spannenden letzten Runde gewannen Ungarn, mit der stärksten Schachspielerin aller Zeiten, GM Judith Polgar, angetreten, Silber und die punktgleiche Überraschungsmannschaft aus Indien, das auf Ex-Weltmeister GM Viswanathan Anand verzichten musste, Bronze. Damit verwiesen sie die mit ihnen punktgleichen Russland, traditionell als Topfavorit angereist, und Aserbaidschan, den Ausrichter der nächsten Schacholympiade 2016, auf die nächsten Plätze. Titelverteidiger Armenien wurde mit einem Punkt Rückstand auf Platz 2 Achter.
Im Frauenwettbewerb setzten sich die Titelverteidigerinnen aus Russland, deren Teilnahme im Vorfeld aufgrund des Nationalitätswechsels ihrer neuen Spitzenspielerin und Verpassens des Meldeschlusses lange Zeit unsicher gewesen war, souverän durch und holten damit zum dritten Mal in Folge Gold. Silber ging an China und Bronze an die punktgleiche Ukraine, die den Russinen in der vorletzten Runde ihre einzige Mannschaftsniederlage beigebracht hatte.
Die deutschen Mannschaften wurde im offenen Wettbewerb nach enttäuschenden letzten beiden Runden 30. und im Frauenwettbewerb guter Neunter.
Alle Informationen rund um die Schacholympiade in Tromsö finden sich auf der offiziellen Turnierhomepage, auf der man alle Partien selbstverständlich nachspielen kann.
Alle Paarungen und (Einzel-)Ergebnisse (inkl. der Möglichkeit des Partiennachspielens)