17. Offene Rheinhausener Meisterschaft 2013

Rekord für die Ewigkeit - Pröttel ohne Punktverlust Offener Rheinhausener Meister

Nachdem er den Titel, seinen zweiten nach 2008, bereits in der vorletzten Runde gesichtert hatte, stellte Swen Pröttel in der letzten Runde einen Rekord für die Ewigkeit auf. Der Sieg gegen seinen Vereinskollegen Eugen Heinert war sein siebter im siebten Spiel, so dass er als erster Spieler in der mittlerweile 17-jährigen Turniergeschichte eine weiße Weste behielt und einen Vorsprung von 1,5 Punkten auf den Nächstplatzierten aufwies. Dirk Visser, mit drei Titeln immer noch Rekordsieger, schob sich nach einem durchwachsenen Start immer weiter nach vorn und wurde für seine Aufholjagd mit dem zweiten Platz belohnt. Glück im Unglück hatte Jurij Vasiljev: Der zweimalige Turniersieger musste in der letzten Runde aussetzen, aber seine Konkurrenten konnten die Gunst der Stunde nicht nutzen, ihn aus den Medaillenrängen zu verdrängen. So blieb ihm der angesichts der Umstände überraschende Bronzerang.

Die Ratingpreise gingen an Hartmut Klasmeier, Thomas Zettl (DWZ 1650-1899), Ignaz Ciglenecki, Peter Schumacher (DWZ 1400-1649), Dirk Imbierowicz und Johannes Kerkhoff (DWZ 1-1399). Dabei ist besonders die Leistung von Ignaz Ciglenecki hervorzuheben, der das Turnier seines Lebens spielte und lange Zeit auf Tuchfühlung zu den Spitzenplätzen lag. Erst die ganz Großen konnten seine Siegesserie stoppen.
Die Seniorenpreise gingen an Peter Halfmann und Otto Rivinius, während bei der Jugend David Jentzsch und Lars Drygajlo die Nase vorn hatten.
Insgesamt war die Offene Rheinhausener Meisterschaft auch in ihrer 17. Auflage wieder ein voller Erfolg, auch wenn in den letzten Runden doch recht viele Partien kampflos entschieden wurden.

Die OSC-Schachabteilung bedankt sich bei allen Teilnehmern für ein schönes und reibungsloses Turnier, das allen hoffentlich in guter Erinnerung bleiben wird. (Eugen Heinert)

Zum am 26. März 2013 in der WAZ erschienenen Pressebericht "Swen Pröttel schreibt Turniergeschichte"

Mit Vasiljev (5), Walker, A. (4½), Leers-Fischer (4), Bormann (3½), Sadzio (3½), Walker, J. (2½), Hörle, Je. (1) und Mechels (1) mussten gleich acht Spieler in der letzten Runde aussetzen.

Birkholz (3) setzte aus.

Ayad (2) trat nach 5. Runde vom Turnier zurück.

Aus drei mach eins oder gesucht und gefunden: Nach der 5. Runde ist nur noch ein Teilnehmer ohne jeden Verlustpunkt, namentlich Swen Pröttel (OSC). Damit führt er das Klassement mit einem ganzen Punkt Vorsprung vor einer sechsköpfigen Verfolgergruppe an und hat mit Abstand die besten Chancen, den Titel zum zweiten Mal nach 2008 zu holen. In der 6. Runde wird er von seinem ärgsten Jäger, dem Zweitplatzierten Richard Zahn (SF Moers), herausgefordert.

Rivinius (1½) setzte aus.

Zum ersten Mal in der Turnierhistorie sind nach der 4. Runde noch drei Teilnehmer ohne Punktverlust: Lokalmatador Swen Pröttel, der zweimalige Turniersieger Jurij Vasiljev sowie Titelverteidiger Richard Zahn. Mit Spannung wird die Auslosung für die hinsichtlich des Titelrennens vorentscheidende 5. Runde, in der zwei der drei Führenden im direkten Duell aufeinander treffen werden, erwartet. Der Dritte im Bunde wird sich der Angriffe eines Jägers aus der zehn Spieler umfassenden Verfolgergruppe mit einem Punkt Rückstand auf das Führungstrio erwehren müssen.
Das Künststück, die ersten fünf Runden allesamt siegreich zu gestalten, ist in der Turnierhistorie nur wenigen Spielern gelungen, das bisher letzte Mal vor sieben Jahren. Dagegen wäre es ein Novum, alle sieben Runden verlustpunktfrei und das Turnier somit perfekt zu beenden.

Zettl (1½) und Buhren, M. (½) setzten aus. Bertz (0) trat aus terminlichen Gründen vom Turnier zurück.

Da waren es nur noch Sechs. Alle Partien mit Beteiligung der 11-köpfigen Führungsgruppe wurden so entschieden, dass sechs Spieler weiterhin die maximale Punktzahl aufweisen. Diesmal erwischte es den nächsten Turnierfavoriten, und zwar Eugen Heinert, der gegen Prusoth Vijayakumar verlor. Die Überraschung des Turniers ist Ignaz Ciglenecki, der als 30. der Setzliste in der Führungsgruppe, die bereits einen ganzen Punkt Vorsprung vor ihren vielen Verfolgern hat, vertreten ist.
Die zwei Wochen bis zur 4. Runde werden am nächsten Freitag, dem 8. Februar, mit der 4. Offenen Rheinhausener Blitz-Meisterschaft 2013 überbrückt.

Ayad (1) setzte aus.

Das war eine Runde der Überraschungen: In gleich 12 Partien, also fast in jeder zweiten Partie, gab es ein überraschendes Ergebnis! Die größten Überraschungen gelangen Peter Halfmann gegen Hans Leers-Fischer und Lars Birkholz gegen Rekordsieger Dirk Visser an den Tischen 4 und 5. Peter Baier führte auch in dieser Runde den DWZ-Unterschied zwischen ihm und seinem Gegner Christian Kukuk ad absurdum.
Es sind noch 11 Teilnehmer mit einer weißen Weste verblieben.

Zielinski und Oberst steigen in der 2. Runde ins Turnier ein.

Die 17. Auflage der Offenen Rheinhausener Meisterschaft 2013 startete mit 62 Teilnehmern, darunter jeweils 11 Jugendliche und Senioren, aus, sage und schreibe, 22 Vereinen und neun Schachbezirken am Freitag, dem 11. Januar. Außerdem nimmt ein aktuell vereinsloser Spieler teil. Für zehn Spieler ist die Teilnahme eine Premiere. Alle anderen haben bereits mindestens einmal, in den meisten Fällen deutlich öfter, mitgespielt. Damit wurde der Teilnehmerrekord von 62 zum insgesamt vierten Mal nach 2005, 2010 und 2012 erreicht. Zu den Favoriten auf den Titel zählen insbesondere die ersten sieben Spieler der Setzliste. Darunter verbergen sich nämlich gleich fünf bisherige Turniersieger sowie Titelverteidiger Richard Zahn und Rekordsieger Dirk Visser.

In der ersten Runde gab es 28 (im Schweizer System) erwartete und immerhin zwei unerwartete Ergebnisse. Während Außenseiter Peter Baier den Favoriten David Jentzsch bezwang und somit dessen zweite überraschende Auftaktniederlage nach 2011 besiegelte, erreichte Matthias Buhren gegen Adam Walker immerhin ein Remis. In so mancher anderen Partie kamen die Favoriten mit einem blauen Auge davon.