Details aus der Ausschreibung

Die Bedenkzeit beträgt 2 Stunden für 40 Züge, danach 30 Minuten für den Rest (Beendigung durch Schnellschach). Die Gastmannschaft führt an den Brettern 1 und 4 die weißen Steine. Bei Punktgleichheit entscheidet: 1. Berliner Wertung, 2. Los. Der Sieger qualifiziert sich direkt für den NRW-Viererpokal.

Titelverteidiger: SG Meiderich/Ruhrort

Finale: ESV Großenbaum - OSC I (29.11.12)

ESV Großenbaum - OSC I ½-3½ (Achtung: mangels Informationsquellen aus dem Kopf rekonstruiert, ohne Gewähr)

01 Mietner, W. (2106) - 02 Pröttel (2148) 0-1
03 van der Pas, S. (1944) - 03 Heinert, E. (2010) 0-1
05 Giebel, A. (1818) - 04 Heinert, A. (2056) 0-1
1.2 Schleß, S. (1832) - 07 Hartmann (1936) ½-½

Nach 1982/831997/98 und 2004/05 war dieser klare Erfolg im Duisburger Süden insgesamt der vierte Bezirksviererpokalsieg in der OSC-Historie.

2. Runde/Halbfinale: ESV Großenbaum - OSC II (04.10.12), OSC I - SG Meiderich/Ruhrort I (05.10.12)

OSC I - SG Meiderich/Ruhrort I 2½-1½

02 Pröttel (2148) - 01 Schmidt, A. (2085) 1-0
03 Heinert, E. (2010) - 02 Visser, D. (1988) ½-½
04 Heinert, A. (2056) - 04 Leers-Fischer, H. (1960) ½-½
06 Horn (1983) - 05 Zielinski, W. (1942) ½-½

Die zweite Chance auf den Finaleinzug, der zuletzt vor langen sechs Jahren 2006 gelungen war, hatte die Erste am Freitagabend. Mit der befreundeten und im Viererpokal traditionell starken SG Meiderich/Ruhrort, gegen die 2011 im Halbfinale Endstation gewesen war und somit noch eine Revanche fällig war, empfing sie jedoch den Viererpokal-Sieger der letzten Saison. Während wir dem Motto "never change a winning team" vertrauten, erschienen unsere rechtsrheinischen Gäste erwartungsgemäß mit einer starken Mannschaft.

Meistens vergeht, insbesondere im Viererpokal, etwas Zeit, bis es richtig spannend wird bzw. die ersten Entscheidungen fallen - doch nicht an diesem Abend. Im höheren Sinne war der Kampf bereits nach nur sieben Zügen entschieden, denn diese Anzahl an Zügen reichte Swen mit Schwarz am wichtigen Brett 1 gegen Alexander Schmidt aus, um die gegnerische Dame für einen mickrigen Springer zu gewinnen - Wahnsinn! Alexander kämpfte zwar noch weiter, konnte an der beruhigenden Führung für uns jedoch nichts mehr ändern. Weder Alex noch sein Gegner Hans Leers-Fischer ließen in ihrer ruhigen Partie etwas anbrennen, so dass diese folgerichtig remis endete. Spannender waren die beiden übrigen Partien: Während Stefan gegen Werner Zielinski sich solide, jedoch etwas passiv aufstellte, stand Eugen gegen die improvisierte Eröffnung von Dirk Visser überlegen. In der Folge musste Stefan sich einem gehörigen Druck durch die gegnerischen Schwerfiguren widersetzen, was er mit Bravour meisterte. Im richtigen Moment schaffte er es, die wichtigsten Figuren abzutauschen und gewann nebenbei einen Bauern, sein Trumpf im Endspiel. Als Werner keine Siegchancen mehr hatte, bot Stefan in für ihn wahrscheinlich gewonnener Stellung uneigennützig und mannschaftsdienlich Remis an, welches angenommen wurde. Damit war der Kampf, unabhängig vom Ausgang der letzten Partie, bereits zu unseren Gunsten entschieden. Nachdem sich Eugens Überlegenheit unverhofft in eine offene und ausgeglichene Partie verwandelt hatte, entstanden Probleme, die er nur unzureichend zu lösen wusste. Immerhin schaffte er es, den daraus resultierenden Nachteil wettzumachen, indem er das gegnerische Material blockierte. Als sich beide Parteien über den Ausgang der Partie einig waren, folgte der Friedensschluss.

Am Ende stand ein knapper, aber verdienter Sieg, wie in der 1. Runde gegen PSV Duisburg ohne Niederlage, fest. Angesichts der eingangs beschriebenen Durststrecke ist das Erreichen des Finales ein toller Erfolg. Im Endspiel treffen wir auf den Vorjahresfinalisten ESV Großenbaum, der unsere Zweite ausschaltete. Auf dem Papier sind wir gegen den letztjährigen Verbandsliga-Absteiger klarer Favorit. Der letzte Viererpokalsieg datiert aus dem Jahr 2004. (Eugen Heinert)

6 ESV GroßenbaumOSC II 3-1

01 Mietner, W. (2106) - 08 Fehmers (1850) 1-0
03 van der Pas, S. (1944) - 10 Manthei (1795) ½-½
05 Giebel, A. (1818) - 11 Feldhaus (1849) 1-0
1.2 Schleß, S. (1832) - 2.1 Ayad (1774) ½-½

Ein Bericht von Sebastian, der als Mannschaftsführer fungierte
Werner ließ sich durch den hoch favorisierten Wolfgang Mietner früh einen rückständigen Bauern auf d3 verpassen, an dessen Verteidigung er sich in der Folge klammern musste. Zwar suchte er später noch sein Heil in einem Gegenangriff am Königsflügel, dieser war letztendlich jedoch nicht von Erfolg gekrönt, sodass Werner als erster die Waffen strecken musste. Sebastian kam gegen Andreas Giebel noch schlechter aus der Eröffnung und ließ sich von seinem Gegner in der eigenen Hälfte einschnüren. Nachdem sich die Hälfte seiner Figuren auf der Grundreihe wiederfand, wartete er nur noch darauf, dass sein Gegner den Sack zumachte. Durch dessen kurze Rochade ergab sich allerdings wider Erwarten ein Gegenspiel, das in einer interessanten Abwicklung samt gegnerischem Turmopfer mündete. Leider fand Sebastian die Ungenauigkeit dieses Opfers nicht am Brett und musste sich dem Figurensturm gegen den eigenen König recht bald geschlagen geben. Durch diesen 0:2-Rückstand war der Kampf bereits praktisch verloren, da die Stellungen von Michael und Amin zu diesem Zeitpunkt keine realistischen Gewinnchancen erkennen ließen. Michael hatte sich gegen Sven van der Pas zunächst sehr passiv mit einem Doppelfianchetto aufgestellt, sodass sein Gegner das Zentrum in Beschlag nehmen konnte. Nachdem Michael schließlich im 14. Zug erstmals eine Figur über seine dritte Reihe hinausgezogen hatte, bewies dieser Aufbau jedoch ein nicht ungefährliches Konterpotential. Leider übersah er in der Folge das Eindringen des gegnerischen Läufers ins eigene Lager, sodass er - anstatt auf Gewinn spielen zu können - lange um das letztendlich verdiente Remis kämpfen musste. Amin stand nach seiner Eröffnung gegen Sebastian Schleß ebenfalls recht ordentlich und konnte dem Läuferpaar seines Gegners die bessere Bauernstruktur entgegensetzen. Nach der Überleitung in ein Bauernendspiel mit Springer gegen Läufer willigte er schließlich in die Punkteteilung ein. (Sebastian Feldhaus)

Qualifizierte fürs Finale

1. Runde: SG Duisburg-Nord - OSC II (13.09.12), OSC I - PSV Duisburg (14.09.12)

1 SG Meiderich/Ruhrort II - ESV Großenbaum ½-3½

2 SG Meiderich/Ruhrort I - SF Brett vor'm Kopp 2-2 (BW 5-5, Los für Meiderich/Ruhrort)

4 SG Duisburg-Nord - OSC II 1½-2½ !

01 Pöss, F. (2006) - 07 Hartmann (1936) ½-½
03 Borchert, A. (1872) - 08 Fehmers (1850) ½-½
06 Borchert, L. (1802) - 10 Manthei (1795) ½-½
07 Borchert, R. (1771) - 11 Feldhaus (1849) 0-1

Unter acht Bewerbern kämpften zwei OSC-Mannschaften um den Einzug ins Halbfinale. Beide hatten schwere Aufgaben zu lösen: Während die Zweite am Donnerstag bei der traditionell starken Viererpokal-Mannschaft der SG Duisburg-Nord, die in den letzten fünf Spielzeiten gleich vier Mal Viererpokal-Sieger geworden war und in dieser Saison nur noch in der Verbandsklasse an den Start geht, antrat, empfing die Erste am OSC-Vereinsabend am Freitag als Außenseiter den ehemaligen Bundes- und aktuellen NRW-Oberligisten PSV Duisburg, Topfavorit auf den Pokalsieg, der in der letzten Saison in derselben Paarung, ebenfalls in der Auftaktrunde, nicht angetreten war und kampflos verloren hatte.

Die Zweite schaffte es in souveräner Manier, die etwas favorisierten Walsumer zu bezwingen und ins Halbfinale, in welchem sie auf ESV Großenbaum, die nächste Verbandsklassen-Mannschaft, trifft, einzuziehen!
"Matchwinner" war Mannschaftsführer und Viererpokal-Experte Sebastian Feldhaus, dem die einzige Gewinnpartie des Abends in einem spannenden Endspiel gelungen war. Es war nämlich nicht der erste wichtige Sieg im Viererpokal für den Helden des Tages. Karl-Heinz Hartmann in seinem ersten OSC-Einsatz, Werner Fehmers und Michael Manthei komplettierten diesen Erfolg, der sogar höher hätte ausfallen können, wenn nicht müssen, mit sicheren Remispartien gegen nominell allesamt etwas stärkere Gegner. Letzterer hatte nämlich kurz vor Schluss nach über 4,5 Stunden Spielzeit einen forcierten Gewinnweg ausgelassen, was jedoch zu verkraften war. Gratulation zu dieser geschlossenen Mannschaftsleistung!

OSC I - PSV Duisburg 2½-1½ !

02 Pröttel (2159) - 02 FM Dr. Wengenroth, W. (2235) ½-½
03 Heinert, E. (2018) - 05 FM Schiffer, K. (2251) 1-0
04 Heinert, A. (2056) - 06 Heisel, G. (2165) ½-½
06 Horn (1983) - 13 Spitzer, E. (2019) ½-½

Die Erste konnte sich nach der tollen Vorlage des Vorabends nicht zweimal bitten lassen und folgte der Zweiten durch einen sensationellen Sieg über den mit zwei Titelträgern noch stärker als erwartet angetretenen PSV Duisburg ins Halbfinale, in welchem sie auf den Verbandsligisten Meiderich/Ruhrort I trifft, so dass es zur Neuauflage des Halbfinals der Vorsaison kommt.

Auch in diesem Kampf gab es nur eine Gewinnpartie, und zwar von Eugen Heinert, die über das Weiterkommen entscheiden sollte, nachdem im Partieverlauf alles andere als ein Sieg für Eugen zu erwarten gewesen war, nämlich eine klare Niederlage. Dagegen waren Alex Heinert und Stefan Horn, der wie Karl-Heinz am Vortag ebenfalls zu seinem ersten OSC-Einsatz kam, mit ihren Partieausgängen eher enttäuscht, hatten sie doch beide sehr gute Chancen gehabt, ihre Partien siegreich zu gestalten. Dies nennt man wohl "ausgleichende Ungerechtigkeit". Swen Pröttel wusste seine wohl immer in der Remisbreite verlaufene Partie als Letzter sicher zum Friedensschluss zu führen und den Mannschaftssieg somit unter Dach und Fach zu bringen.
Insgesamt lässt sich konstatieren, dass wir unserem vermeintlich übermächtigen Gegner mindestens auf Augenhöhe begegneten und der Mannschaftssieg durchaus verdient war.

Für beide OSC-Mannschaften war es ein Auftakt nach Maß in die neue Saison, zumal der Viererpokal in den letzten Spielzeiten nicht unbedingt zu unseren absoluten Stärken hatte gezählt werden können, und ein gelungener Test vor den Heimspielen in der jeweils 1. Runde der Verbandsklasse am kommenden und Regionalliga am darauf folgenden Sonntag. (Eugen Heinert)

Qualifizierte fürs Halbfinale